Besuch in der alten Heimat

Kanadischer Tischtennis-Nationalspieler Peter-Paul Pradeeban zu Gast bei der TVO Tischtennisabteilung

Der in Sri Lanka Geborene und nach Deutschland aufgrund politischer Verfolgung seiner Familie geflüchtete Peter-Paul wurde durch Dr. Joachim Kuhn nach Ochsenfurt mit ins Tischtennistraining gebracht. Nachdem er die ersten Schläge gemacht hatte, wusste jeder, der sollte so bald wie möglich für den TVO an die Platte gehen. In der Saison 1994/95 spielte Pradel (dies war sein Spitzname zu Jugendzeiten) für den TV Ochsenfurt in der Landesliga. Als Jugendlicher mit gerade mal 13 Jahren erspielte er bereits im vorderen Paarkreuz eine Bilanz von 8 zu 5 Siegen. Selbst, als er bereits aufgrund der Wiedervereinigung seiner Familie (der Vater flüchtet mit Peter-Paul nach Deutschland, die Mutter mit den weiteren 3 Geschwistern nach Kanada) in Kanada lebte, konnte die Tischtennisabteilung unter Führung von Manfred Herbst Peter-Paul davon überzeugen, für die wichtigen Spiele zum Ende der Saison 1995 nach Deutschland zu reisen. Trotz schwierigster Einreisebedingungen konnte Manfred Herbst in Zusammenarbeit mit Walter Meding, der zu dieser Zeit beim Bundesgrenzschutz am Flughafen Frankfurt tätig war, die Einreise ermöglichen. Pradel siegte dann auch wie erwartet in allen Spielen und sorgte mit seiner erbrachten Leistung dafür, dass der TVO auch 1995/96 wieder in der Landesliga antreten konnte.

Pradel tritt nun bereits seit einigen Jahren als Nr. 1 der kanadischen Rangliste auf vielen Amerikanischen- und Europäischen Tischtennisturnieren an. Er verdient zurzeit als Profi mit Tischtennis sein Geld. Sein größter Erfolg war die direkte Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Dort gelang ihm auch fast eine Sensation, als er den Deutschen Vorzeige-Tischtennisprofi Timo Boll am Rand einer Niederlage hatte, bereits mit 2-0 Sätzen in Führung lag, dann allerdings doch mit 2-3 Sätzen am Ende den kürzeren ziehen musste.

Seine Zukunft plant Pradel als Teilzeitprofi in Kanada und Amerika. Er soll aber auch in geschäftliche Prozesse von Dr. Joachim Kuhn, seines Zeichens Lehrausschuss
Vorsitzender des DTTB, eingebunden werden. In der Saison 2009/2010 würde er allerdings auch gerne als Spitzenspieler einer 2. Bundesliga-Mannschaft in Deutschland aufschlagen. Dann wäre auch sicher gewährleistet, dass ihn seine Ochsenfurter Freunde öfters zu Gesicht bekommen würden.